LEADER-Projekt „Generation Zero Watt“
Zum vierten Mal infolge hat Courant d’Air im September Schulklassen am Windpark in Weismes empfangen. Bereits zum dritten Mal findet dieser Besuch im Rahmen des LEADER-Projektes „Generation Zero Watt“ statt, bei dem es darum geht, die Kinder für einen achtsamen Umgang mit Energie zu sensibilisieren und in der Schule ganz konkret Energie einzusparen, anhand eines gemeinsam mit den Schülern ausgearbeiteten Aktionsplanes. Beim Besuch am Windpark werden die Kinder in die Welt der Energie eingeführt.
Über einen 2 km langen Rundgang zwischen den Windrädern, erfahren die Heranwachsenden an 5 Stationen so manches über Energie und was damit zusammenhängt.
An der 1. Station wird der natürliche Treibhauseffekt erklärt, wie es zur Erderwärmung kommt und welche die Folgen sind. Die Station beinhaltete u.a. ein Experiment, das die Ausdehnung der Ozeane veranschaulicht.
An Station 2 werden Erklärungen zu den Rohstoffen gegeben, von denen wir wegen ihrer vielseitigen Probleme weg möchten, nämlich Erdöl und Erdgas, Stein- und Braunkohle sowie das für die Atomkraft verwendete Uran.
Die 3. Station handelte von der Stromproduktion mit erneuerbaren Energiequellen, bei der insbesondere die Funktionsweise des Generators als Kernstück der Stromproduktion anhand eines offenen und mit einer Kurbel angetriebenen Dynamos veranschaulicht wird. An der vorletzten Station erfahren die Kinder, was es bedeutet, etwa 120 Watt mit einem Fahrrad zu treten. Tja, wenn der Strom fürs Fernsehen mit eigener Kraft erzeuget werden müsste, dann gäbe es wohl bei den meisten nur für ein paar Sekunden ein Bild… . Basierend auf das Fahrradexperiment wird den Kindern veranschaulicht, wie man zur berühmten Kilowattstunde (kWh) kommt: die Energie die 10 von ihnen aufbringen müssen, um jeweils eine 100 Watt Lampe während einer Stunde zum Leuchten zu bringen. Ein Windrad in Weismes erzeugt pro Jahr etwa 4.600.000 dieser kWh, soviel Strom wie etwa 1.300 Haushalte verbrauchen.
Bei der 5. Station besichtigen die Kinder eines der Windräder von innen, wobei der Blick in die Höhe sie staunen lässt. Den Schülern wird erklärt, wie die Sicherheit der Techniker beim Aufstieg gewährleistet wird. Dafür darf einer von ihnen, mit dem Sicherheitsgurt ausgerüstet, ein paar Stufen in die Höhe steigen.
Über 2 Wochen verteilt, vom 10. bis zum 21. September, haben 18 Schulen den Windpark besucht. Insgesamt 414 Schüler, vorwiegend aus den Primarklassen 4 bis 6, sowie 53 Lehr- und Begleitpersonen. In diesem Jahr waren erstmals Schulen aus dem Norden der DG dabei, infolge der Erweiterung des LEADER-Projekts „Generation Zero Watt“ auf die Gemeinden Lontzen, Raeren und Eupen. Im letzten Jahr waren es 263 Schüler aus 12 Schulen.
Courant d’Air freut sich über das wachsende Interesse, denn es ist der Genossenschaft ein großes Anliegen, dass die heranwachsende Generation möglichst früh anfängt, sich Gedanken über ihren Energieverbrauch zu machen, um den Weg weg von Öl, Gas und Atomkraft mit voran zu treiben. Es ist überhaupt der Sinn der Windparkwochen, den Besuchern ein sachliches Verständnis der in unserem Alltag allgegenwärtigen Energietechnik zu vermitteln. Die Kinder können aus der am Windpark gewonnene Motivation, Energie zu sparen, durch die darauf folgende 6-monatige Jagd auf Energieverschwendungen in der Schule Taten folgen lassen und so erste Erfahrungen im Energieeinsparen machen. Die Resultate der Energiejagd der vergangenen beiden Jahre sind bemerkenswert. Der Stromverbrauch beispielsweise konnte im Schnitt um 20% reduziert werden, und das hauptsächlich nur durch Anpassungen am Verhalten.
In Zusammenarbeit mit EstEnTransition, einer lokalen Organisation zur Förderung des gesellschaftlichen Wandels hin zu einer dekarbonisierten Gesellschaft, dem Weismeser Tauschring SELPO Waimes, der Grande Maison aus Malmedy und den Stadtbibliotheken Weismes und Malmedy verlängerte Courant d’Air die Animation um einen Tag, um der Öffentlichkeit die Gelegenheit zu geben, die Energietechnik aus der Nähe zu erleben. So leicht kommt man ja schließlich nicht in ein Windrad.